CARIMA DU CAVALLON

Weissenhorn   GER CEI*      90km 18.Rang

Seeländer         CH    CEN       90km   4.Rang

Weissenhorn   GER CEI**  120km    6.Rang 

Schweizermeisterschaft Bronzemedaille

 CEI** 120km in Weissenhorn GER

Nach zwei Rennen über 90 Kilometer im Frühling und im Sommer, nach viel Training und zahlreichen  Vorbereitungen waren wir nun fit für den Saisonhöhepunkt, die  Schweizermeisterschaft. Da dieses Jahr kein Veranstalter für ein grosses Rennen in der Schweiz gefunden wurde, musste die Elite nach Deutschland reisen. Im nicht weit entfernten Weissenhorn fand ein Internationaler Distanzwettkampf über 120km statt.  Am Freitagmorgen 17.10.14  war alles bereit zur Abreise und los ging das Abenteuer. Carima du Cavallo  war schon ganz aufgeregt und auch meine Nerven spannten sich langsam an. Alles gepackt, nichts vergessen? Nach einer reibungslosen Fahrt in das zweihundert Kilometer entfernte Weissenhorn kamen wir amVeranstaltungsort an und bezogen unsere Unterkunft. Carima  erhielt eine Boxe im extra dafür errichteten Boxenzelt, wo sie zusammen mit vielen anderen Pferden verweilen durfte.Bereits um 16 Uhr mussten wir zu der Voruntersuchung. Bei Carima wurde nichts beanstandet und wir konnten uns auf den Start vorbereiten und freuen. Am Samstag um 06.15 war es dann endlich soweit! Im stockdunkeln und dicken Nebel wurde das Rennen gestartet. Zusammen mit weiteren 34 Reitern aus zwölf Nationen machten wir uns auf die erste von vier Runden. 35 heftige Kilometer! Man sah trotz Stirnlampe  die Hand vor den Augen kaum, die Streckenmarkierung immer erst im letzten Moment, den Weg musste man erahnen und mein Pferd unter Volldampf! Doch ich wollte kein  Risiko eingehen und ritt die erste Schlaufe möglichst ruhig. Nach 2h 20 Minuten  erreichten wir den Ausgangspunkt wo wir von meinen Grooms bereits empfangen wurden. Schnell absatteln, Pferd kühlen und den Tierärzten für die Kontrolle zeigen. Alles bestens bei Carima und so geht es weiter in die Pause. Die nächste Schlaufe ist 25 Kilometer lang und eine hervorragende Strecke. Wir galoppierten viel, meine Grooms sind stehts zur Stelle um Carima und mich während des Rennens mit Wasser zu versorgen und nach 1h 35 Min. waren wir schon wieder zurück. Nun dasselbe Prozedere, Tierarzt, Pause, wieder an den Start. So vergingen Stunden und Kilometer und alles lief perfekt. Viele unserer Mitkonkurrenten mussten bereits aufgeben oder wurden von den Tierärzten aus dem Rennen genommen. Ehe ich mich versah machten wir uns ab auf die letzte Schlaufe. Nochmals 25km mit  einem Pferd das nach 100 Kilometer immer noch topfit und motiviert war. Carima galoppierte und galoppierte und wir überholten einen nach dem anderen. Und dann, nach 7h 41 Minuten Gesamtreitzeit, erreichten wir das Ziel. Doch noch kaum vom Pferd abgestiegen stand ein Richter bei der Seite und holte mich ab. Ich musste zur Gewichtskontrolle antraben! Obwohl ich Bleiplatten am Sattel montiert hatte und  eigentlich  genug  Zusatzgewicht angebracht wurde, war ich plötzlich sehr nervös! Doch die Waage zeigte 70.2kg an. Super, das passt. Das Rennen war jedoch nicht zu Ende denn nun galt es die allerletzte Kontrolle zu bestehen! Nochmals vortraben, alle Untersuchungen und drei Richter die abstimmten ob das Pferd immer noch ohne Lahmheit traben kann. Mir war fast schlecht vor lauter Nervenflattern! Doch die Tierärzte waren zufrieden mit Carima und der Händedruck des Jurypräsidenten bedeutete, das Rennen ist bestanden! Ein Tonne Stein und die ganze Anspannung der letzten Tage vielen von mir ab. Die Freude unbeschreiblich und riesengross! Das ganze Team von Pferd, Reiter und Grooms hatte einen anstrengenden erfolgreichen Tag hinter sich gebracht.

Müde, stolz und zufrieden versorgten wir Carima, brachten Gras und extra feines Futter, räumten Material auf und genossen anschliessend gemeinsam die Sonne und den Erfolg. Was ich nicht zu träumen wagte, ist eingetroffen. Wir hatten das perfekte Rennen und obwohl ohne Ambitionen schafften wir es auf das  Podest. Bronzemedaille an der Schweizermeisterschaft über 120km und in der Gesamtwertung des internationalen Rennen 6. Rang!

Was für ein Abenteuer, Erfolg, Erlebnis und Saisonabschluss! Nun Darf sich das Superpferd erholen und den Winter geniessen.

 Ich danke allen die mich immer wieder unterstützen. Sei es zuhause, im Stall wenn ich mal wieder im Ausland weile, meinen Grooms , meinem Mann und den Verständnisvollen Kindern!

 

Geplant war eigentlich ein Start mit Muneerah. Da ich aber mit madame Carima

in Weissenhorn so sehr streiten musste, beschloss ich, dass wir nicht hunderte

von Kilometern fahren nur um zu üben und änderte meine Pläne. So meldete

ich mit Carima das Rennen über 84km. Wir reisten bereits am Freitagabend in

Worben BE an und bezogen eine Box im Nachbardorf. Begleitet hat uns Manuela

die ihre Groompremiere bestens bestand! Danke vielmal!!

Früh am Morgen wurde gestartet und eine muntere Truppe machte sich auf die

Erste von drei Schlaufen. Ich habe mit Allem gerechnet, nur nicht damit, dass

Carima sich so anständig benimmt! Ausser einem Bockanfall in den ersten paar

Minuten gabe es überhaupt kein Theater und ich konnte den Ritt von Anfang an

geniessen. Auch Carima hatte riesigen Spass und lief die ganzen 84km freudig

und mit gespitzten Ohren. Zum Schluss lieferten sich Carima und Lea Rohners

Rubi noch einen kleinen finish und die Damen gaben Richtung Ziel noch Vollgas.

Rubina streckte Ihre Nase noch etwas schneller über die Ziellinie, sodass wir den

dritten Rang nur ganz knapp verpassten. Macht nichts, war ein super schöner Tag,

an einem mega organisierten Anlass, in einer herrlichen  Landschaft!

Am Ostersonntag startete ich zum ersten Rennen mit Carima. Nachdem sie

sich im Vorfeld tadellos benahm, ruhig und gelassen die Tierarztkontrolle

über sich ergehen lies und auch in der Box ganz easy ihr Heu mampfte, war

ich dann doch überrascht, als Carima in der ersten Runde dermassen aufdrehte!

Ich hatte alle Hände voll zu tun damit wir nicht grad im Renngalopp die ersten

30 Kilometer hinter uns brachten! Carima regte sich so auf, dass  wir dann in

der ersten Kontrolle eine Ewigkeit brauchten um sie dem Tierarzt zu zeigen!

Naja, auf der zweiten und dritten Schlaufe liefs dann bedeutend besser und wir

beendeten das Rennen nach 90km mit einer tadellosen Schlusskontrolle.

Carima die mittlerweile wieder so gelassen wie am Anfang war und zufrieden

ihr Futter verputzte muss wohl noch lernen, dass man auch die erste Runde

"normal" laufen kann. Ohne bocken, rennen, Seitengänge im Galopp und Kopfschlagen...

Aber ich bin zuversichtlich, schliesslich ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen ;-)

Liebe Grooms, Olivia und Angi, vielen Dank! Das war nicht nur perfekt mit euch,

nein auch noch so richtig lustig! 

 

Meine Worte an Erna Lüdi, die Züchterin von Muneerah. Nachts um ca 23 Uhr nach dem Rennen.....

 

Liebe Erna

Ich sitze grad bei Muneerah vor ihrer Box, sie frisst zufrieden ihre wohlverdienten Rüebli, Äpfel, Heu und etwas Kraftfutter. Ich bin überwältigt von ihr! Sie hat heute die 120 km mit so viel power, Freude und Energie gemeistert! Obwohl recht flach, war die Strecke unglaublich anstrengend! Unzählige Kilometer in tiefstem Sand!! Muneerah hatte während dem Rennen trotzdem immer super Kontrollen, ohne auch nur die kleinste Beanstandung! Hat immer viel getrunken und gefressen. Nur das allerletzte Vet-gate lief nicht nach Wunsch. Metabolisch glänzte sie nach wie vor doch liefen die Hinterbeine nicht mehr so schwungvoll. Das reichte dem Richter uns zu eliminieren! Ich bin zwar sehr traurig aber auch total stolz! Es geht ihr auch wirklich gut nach dem harten Rennen und sie sieht trotzdem frisch aus. Morgen fahren wir Heim mit einem Hammerrössli im Gepäck!  

Es tut mir sehr leid, dass ich dir keine bessere Meldung machen kann. Trotzdem kannst du sehr stolz sein auf Muneerah! Sie ist genial.

 

Liebe Grüsse Anita

 

Danke meinen tollen Grooms Peter und Susanne! Ihr habt dafür gesorgt, dass es mir und 

Muneerah an nichts fehlte!